Die Sache mit der Kreativität...
Vera Class
In unserem Beruf ist Kreativität gefragt. Glücklicherweise gehen uns die Ideen nie aus − und oft werden wir gefragt, woran das liegt. Hier eine stark verkürzte und mögliche Erklärung.
Unser menschlicher Denkapparat ist immer kreativ. Ich habe mal gelesen, dass das Gehirn sogenannte Erregungsmuster produziert, die dann wiederum in unserer Fantasie auf Nützlichkeit geprüft werden. Da kommt auch Wissen mit ins Spiel. Sollte die Idee als gut befunden werden, wird das entstandene Muster abgespeichert. Trial and Error also. Es gibt aber noch zwei weitere bedeutsame Aspekte.
Die Urmotivation im Leben ist das Überleben. Das ständige «Herstellen» und «Testen» von neuen Ideen braucht Kraft. Wenn die Idee keinen wesentlichen Vorteil verschafft oder sogar eine Gefahr darstellt, bewertet unser Gehirn den Aufwand als nicht lohnenswert.
Hier kommen uns Muster in die Quere. Werden unsere Ideen ständig zurückgewiesen oder dürfen wir unserer Kreativität freien Lauf lassen? Kämpfen wir mit Neid, Missgunst, werden wir belächelt oder − im allerschlimmsten Fall − vor versammeltem Publikum schlecht gemacht? Solche Erfahrungen begünstigen, dass wir Ideenimpulse unterdrücken und beim «courant normal» bleiben. Kreativer Spielraum und gleichzeitig vorhandene Sicherheit im Sinne einer echten Ermächtigung begünstigt, dass wir uns getrauen, Ideen zuzulassen und einzubringen. Unser Gehirn folgt also überaus konsequent dem Lustprinzip: Es versucht eine Belohnung zu erreichen oder eine Bedrohung zu vermeiden. Und wie sieht das in deinem Alltag aus?